How hard I tried to breathe
Through the trees of loneliness.
Man sollte meinen in Kleinstädten ist nichts los. Die Männer mähen den gepflegten Rasen, die Frauen backen Kuchen für den Leseclub und die Kinder gehen brav zur Schule. Das mag vielleicht auf andere Kleinstädte zutreffen. Aber ganz sicher nicht auf Golden Lake. Denn bereits vor vielen hundert Jahren gab es Geschichten über die 3.500 Einwohnerstadt mitten in Montana. Angeblich gab es hier Hexen. Ja richtig gehört. Die mit den fliegenden Besen, die kleine unschuldige Kinder in Mäuse verwandeln und sie zum Abendbrot verspeißen. Alles Humbug, wenn ihr mich fragt. Das waren doch nur erfundene Märchen, um zu erklären, wieso der gutaussehende Kerl von nebenan lieber mit der schönen Blondine in die Kiste gehüpft ist, als mit seiner langweiligen Frau, die den ganzen Tag mit Stricken beschäftigt war.
Natürlich wissen die Menschen in Golden Lake es heute besser und glauben nicht mehr an Hexen. Wer tut das schon? Ach ja richtig. Damit kommen wir wohl zu den Salem-Drillingen. Drei neureiche Mädchen, die meinen sie hätten das Sagen in der Stadt, weil ihre Mutter die Bürgermeisterin ist. Dumm wie Brot, wenn ihr mich fragt. Vor Kurzem kam heraus, dass es es in den 50ern schon einmal Drillinge im Hause Salem gab. Diese haben ernsthaft einen Hexenzirkel geleitet und behauptet, dass die Frauen ihrer Familie bereits seit hunderten von Jahren Hexen waren. Mhm... Der Name Salem musste da ja wohl automatisch Programm werden oder? Lange Rede, kurzer Sinn. Die derzeitigen Drillinge meinen nun, dass sie das Erbe ihrer Tanten antreten müssten und sind tatsächlich dabei einen Hexenzirkel zu gründen. Man sollte nun meinen, dass sie von den Menschen in der Stadt verspottet werden, doch weit gefehlt. Diese ganzen Vollidoten bewundern sie lieber und denken teilweise sogar, dass sie ihr großartiges Aussehen durch Magie erlangt haben. Jetzt mal ernsthaft. Sowas nennt sich Genetik, ihr Schwachköpfe!
Aber kommen wir wieder zurück zu Golden Lake. Ich hatte euch ja versprochen, dass es hier nicht so langweilig ist, wie in diesen ganzen namenlosen Städten. Wie das möglich ist? Vielleicht liegt es daran, dass die angeblichen Hexen hier im Mittelalter einen Goldschatz in den Bergminen direkt neben dem Golden Lake versteckt haben sollen. Natürlich mit ganz viel Hokuspokus gesichert. Einmal jährlich findet hier also ein großes Fest statt, bei welchem etliche Touristen die Stadt stürmen und ihr Glück versuchen. Alles nur eine Masche, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber mich fragt ja niemand.
Ihr denkt jetzt sicher hier leben nur Idioten oder? Das will ich jetzt nicht unbedingt abstreiten bei den Geschichten, die mir immer wieder über die Leute zu Ohren kommen, doch manch einer scheint zumindest noch nicht die letzten Hirnzellen verloren zu haben und geht dem täglichen Leben nach, welches immer wieder seine ganz eigenen Tücken aufweißt, wenn jeder jeden kennt. Da passiert es eben auch mal, dass einen Miss Greenwater bei den Eltern verpfeift, weil sie ganz genau gesehen hat, dass du nicht in der Schule warst. Oder aber dein Vater versucht mit dir Aufklärungsgespräche zu führen, weil es doch eine Schande ist schon mit neunzehn seine Unschuld zu verlieren. H-A-L-L-O-O-O! Leben wir in der Steinzeit oder was? Aber was rede ich auch. Ihr solltet euch einfach selbst ein Bild von Golden Lake machen und wenn ihr dann immer noch nicht davon überzeugt seid, dass es hier auch mal deutlich spannender sein kann, als in einer dieser Großstädte, dann verfolgt doch einfach weiter meinen Blog. Wieso? Lasst es mich so ausdrücken. Geheimnisse bleiben in Golden Lake nicht lange welche. Denn irgendjemand plaudert immer und bei mir werdet ihr als erstes erfahren, ob euer Freund euch treu ist oder ob die Bürgermeisterin tatsächlich eure Steuergelder hinterzogen hat, um ihren Töchtern Autos zum Geburtstag zu schenken. Nicht, dass sie das wirklich getan hat. Aber sehen doch schick aus diese roten Cabrios oder? Man braucht natürlich drei, wenn man auf die selbe Schule geht oder etwa nicht?